Projekt



        Das Kunstprojekt „WE PARAPOM! – Kollektive europäische Parade der Apfelbäume“, das von der österreichischen Künstlerin Barbara Holub kuratiert wird, ist eines der ersten sichtbaren Projekte im Programm der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. In einer Achse quer durch die Stadt und über Grundstücksgrenzen hinweg sollen bis zu 2.000 x 2 Bäume verschiedener europäischer Apfelsorten gepflanzt werden.
        Deutsche und internationale Künstler:innen werden ab Herbst 2021 künstlerische Interventionen realisieren, die aktuelle gesellschaftliche Themen wie Migration, Arbeitsbedingungen, Ökologie, Bodenversiegelung, Hinterfragung der Repräsentation von Macht ebenso aufgreifen wie Fragen zur aktuellen Situation von Demokratie und neues Engagement der Zivilgesellschaft für aktive demokratische Teilhabe anregen.
        Wie kann Kunst neue und verloren gegangene Qualitäten in unserem vom Druck nach Effizienz geprägten Alltagsleben aktivieren und damit in gesellschaftlichen Prozessen wirksam werden kann?


„WE PARAPOM!“ gibt es nur durch eine Gemeinschaft der Vielen!



        „WE PARAPOM!“ wird nicht nur Grundstücksgrenzen überschreiten sondern auch soziale Grenzen aufbrechen. Dazu sind alle Interessierten BürgerInnen, Stadtverwaltung, Institutionen, Vereine, Organisationen eingeladen, auf privaten und öffentlichen Flächen „Patenschaften“ oder Sponsoring für die Pflanzung der Apfelbäumen zu übernehmen.




        Dies kann auf mehreren Ebenen erfolgen: 
Einen Ort am Grundstück entlang des Verlaufs der Parade zur Pflanzung zur Verfügung zu stellen und sich um die Pflege zu kümmern, oder – wenn man über kein Grundstück verfügt, an einem anderen Ort Verantwortung für die Pflege zu übernehmen und damit das Projekt auch inhaltlich zu fördern. 
Informationen siehe ︎︎︎hier.




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„Parade“ – revisited

Paraden haben eine lange Tradition als Ausdruck von Macht und dem zur Schau stellen von Regierungsinteressen und Ideologien. Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln, das einen auch erschauern lassen kann. Um die politischen Paraden würdig abfeiern zu können wurden daher – vor allem in kommunistischen Systemen - breite Prachtstraßen errichtet, so auch in Chemnitz. Immer mehr Organisationen demonstrieren für die Rechte und Ziele der LGBTIQA+ Community – etwa in Form von jährlich stattfindenden Paraden (CSD) und haben sich einen Platz mitten in der Gesellschaft erkämpft. Stolz, laut und lustig, fantasievoll marschieren sie - und nun die Apfelbäume - und zeigen der Gesellschaft damit, was diese oft nicht kann oder sich nicht traut – auch aus dem Rahmen zu fallen, und das zu genießen.



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Hinterfragung von Normen


Der Apfel wird über EU-Normen definiert und damit wird die Sortenvielfalt zusehends reduziert, sodass heimische Äpfel in Supermärkten kaum mehr angeboten werden. Fällt der Apfel durch die Norm, wird er in Österreich von einer deutschen Supermarktkette mittlerweile günstig als „Wunderling“ angeboten.

Was ist die „Norm“? Welche Normen sind notwendig für unser gesellschaftliches Zusammenleben?Wo wollen wir „aus der Norm fallen“ und damit Position beziehen für das, was scheinbar „nicht passt“? Diesen „Wunderlingen“, und der Erforschung ihrer Visionen und Makro-Utopien, stellt WE PARAPOM! Raum zur Verfügung und zur Diskussion.


Mark

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